Zauberspruch

Die Merseburger Zaubersprüche

Ein Zauberspruch oder eine Zauberformel ist eine Folge von Worten, die im Rahmen einer magischen Operation gebraucht werden sollen.[1] Hierzu können der Name des beschworenen Geistwesens (zum Beispiel einer Gottheit oder eines Dämons), die Beschreibung der gewünschten Wirkung, aber auch unverständliche Zauberworte ohne eigentlichen Sinn wie Abrakadabra gehören.

Zaubersprüche sind der Verbalmagie zuzuordnen. Eine exakte Abgrenzung des Zauberspruchs zum Gebet oder Segen ist nicht möglich.[2]

Zauberformeln sind schon aus dem Altertum bekannt und gehören in der deutschen Literatur zu den ältesten Zeugnissen, beispielsweise die Merseburger Zaubersprüche (wahrscheinlich im 8. Jahrhundert entstanden). Die Grimoires (Zauberbücher) des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit enthalten zahlreiche Zaubersprüche, die teilweise auf antike Quellen zurückgehen.

  1. Ein Zauberspruch muss nicht gesprochen werden, die Macht der magischen Worte kann auch durch Niederschreiben, Lesen, das Beisichtragen (z. B. auf Amuletten) oder die Einverleibung durch Verschlucken oder Ablecken eines Schriftträgers wirksam werden. Siehe Wolfgang Beck: Zauberspruch. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik Band 9 St–Z. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2009, Sp. 1483.
  2. Wolfgang Beck: Zauberspruch. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik Band 9 St–Z. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2009, Sp. 1483–1486.

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